Das positive Leben
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Traum Intensivstation

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Traum Intensivstation Empty Re: Traum Intensivstation

Beitrag  Thomas Zumstein So Nov 08, 2009 1:05 pm

Liebe Daniela

Dies ist eine aufrührende Geschichte.
Ich denke einmal, es ist wirklich für dich noch nicht an der Zeit. Geniesse das Leben und vertraue deinen inneren Sinnen.

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Traum Intensivstation Empty Traum Intensivstation

Beitrag  Daniela Di Nov 03, 2009 3:40 am

Ich träumte, ich erwachte auf meinem Zimmer auf der Intensivstation. Ich war auf die rechte Seite gelagert, in meinem Rücken befand sich eine Lagerungsrolle, die verhinderte, dass ich mich auf den Rücken drehen konnte. Deutlich erkannte ich den zu meinem Bett gehörenden Nachttisch sowie den "Christbaum", einen Ständer mit mehreren Perfusoren und Infusomaten, von dem Schläuche zu meinem Bett führten.
Unmittelbar neben dem Nachtschrank stand eine Gestalt an der Wand. Obwohl ich nicht erkennen konnte, ob es sich um eine eher maskulin aussehende Frau handelte oder um einen etwas weiblichen Mann definiere ich die Gestalt aufgrund ihrer deutlich erkennbaren Brüste bis heute als weiblich, deshalb im folgenden "sie" genannt.
"Sie" war ungewöhnlich hoch gewachsen für eine Frau, schätzungsweise 180 oder 190 cm groß, schlank und ziemlich muskulös. Gekleidet war sie in eine Art bodenlangen Poncho, ohne Schmuck oder Stickereien, aus einem eierschalenfarbenen, schwer aussehenden Stoff. Sie hatte überschulterlanges, naturgelocktes, dunkelbraunes oder schwarzes Haar. Über der Stirn trug sie ein schmales Band aus einem matten, wie angelaufen wirkenden Metall (Bronze? Eisen? Kupfer?), auf dem etwas eingestanzt war, was ich nicht klar erkennen konnte. Ihr Gesicht würde ich als arabisch oder semitisch einstufen, sehr dunkle Haut, kräftige dunkle Augenbrauen, eine gebogene Hakennase á la Barbara Streisand. Augen und Wangenknochen wirkten eher fraulich, das Kinn war jedoch wie bei einem Mann sehr eckig und durch ein tiefes Grübchen gespalten.
In der Hand trug sie (jetzt bitte nicht lachen) eine Sense. Ein großes Gerät, etwa doppelt so groß und so schwer wie die Dinger, mit denen man früher Heu machte. Sie hielt die Sense am Stiel fest, die Klinge befand sich trotz ihrer Größe mindestens noch 30 cm über dem Scheitel. Sie hielt die Sense mit links, die rechtd hing locker über eine Art Handgriff, der am Stiel angebracht war.
Die Frau schien zu spüren, dass ich sie ansah, und erwiderte meinen Blick flüchtig, aber nur für eine Sekunde. Sie sagte nichts, lächelte nicht, blinzelte nicht, sondern schaute fast sofort ganz ausdruckslos wieder geradeaus. Ihr Verhalten erinnert mich heute an das eines Beefeaters, diese englischen Wachsoldaten, denen bei Androhung von Gott weiß was verboten ist, auch nur eine Miene zu verziehen. Keine Reaktion, weder positiv noch negativ - bestenfalls war ich ihr wohl gleichgültig. Angst verspürte ich trotzdem nicht, war nur ein bisschen verwundert.
Während ich noch zu ihr hochschaute und versuchte, durch den zähen Brei, den meine Gedanken darstellten dahinterzukommen, wie sie es geschafft hatte, dass man sie mit ihrem Mordinstrument auf die Station ließ, kam plötzlich Leben in sie. Sie schaute zu jemandem, der sich wohl hinter mir am linken Fußende des Bettes befand, der Blickrichtung nach zu deuten, und sagte: "Es ist nicht an der Zeit!" - Ich versuchte nachzuschauen, mit wem sie wohl sprach, konnte aber weder auf den Rücken rollen, noch den Kopf drehen. Eine Erwiderung hörte ich auch nicht, aber die Frau packte plötzlich ihre Sense wie eine Waffe, nahm eine tatbereite Haltung an und wiederholte: "Ich sage, es ist noch nicht an der Zeit!" Diesmal klang es eindeutig wütend, böse. Wieder hörte ich keine Entgegnung, aber sie entspannte sich plötzlich wieder, ging wieder in Ausgangsposition und stellte die Sense wieder locker vor sich. Irgendwie beruhigt schloss ich die Augen und schlief wieder ein.

Hat einer eine Idee, was das soll? Ich meine, die Sense könnte ein Symbol für den Tod sein, klar. Aber: Der Tod - eine Frau?! Und: Wen stellt sie dar? Ihr Gesicht sagt mir gar nichts, obwohl es mir noch heute so deutlich vor Augen steht, dass ich es malen könnte. Und: Wenn das der Tod war - wovor hat er mich dann beschützt?

Daniela

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